Komparsen Bericht zu den Dreharbeiten zu

Polizeiruf 110

Der HR und die OFC Fans.

  Das es um das Verhältnis der beiden nicht unbedingt gut bestellt ist sollte keine Frage sein. Doch wird leider oft nur eine Person verdammt und damit der ganze HR verflucht. Das es auch anders sein kann und geht soll Euch der Bericht zum Onliner unterwegs spezial zeigen.

Ein Aufruf der Fanabteilung sich für einen Dreh des HR als Komparse zu melden. Soll ich lachen? Was muss ich mittlerweile in den Foren lesen? Das kann doch nicht Ernst gemeint sein. Vielleicht des Wissens wegen, dass sich eh kaum einer melden wird oder weil ich schon immer mal sehen wollte wie so was zugeht habe ich doch schnell mal 2 Bilder von mir genommen und per Mail samt Adresse und sonstigem an den besagten HR geschickt. Das dieses Thema für großen Zündstoff sorgen sollte konnte man einige Tage im Forum lesen. Der erste Drehtag war wohl schon durch und es kam keine Reaktion der Forumsmitglieder. Ergo dachte ich so bei mir, werden bereits die Komparsen gefunden sein und damit ist es erledigt.

Doch der Anruf der am Telefon sehr nett wirkenden Frau Faller sollte nicht lange auf sich warten. Sonntag 8.30 Uhr antanzen auf der Mühlheimer Straße. Das war für einige zu früh wie man an den Gesichtern sehen konnte

Das interessante an der ganzen Sache war das einige Bekannte Gesichter zum Vorschein kamen. Da waren Bertl aus der Kurv, Terrorero, Smart, Tabischer und Herby. Der klare Vorteil an solch einem „Treffen“ ist dass sich hierbei einige Personen outen müssen oder auch zwangsläufig wollen.Warum die Rote Zora so heißt wie sie heißt ist mir mittlerweile klar. Ich glaub ihre Lieblingsfarbe ist rot..

 

Auch den Bergsteiger habe ich kennen gelernt. Zu ihm gibt es noch einiges zu berichten, doch dies wird im zweiten Teil folgen. Eine alte Bekannte kam auch noch mit ihrem Sohn, weil er eine Szene mit der Kommissarin drehen sollte. Ebenso der Sohn vom Bergsteiger war mit von der Partie.

 

Empfangen wurden wir von einer Praktikantin, die für uns Komparsen zuständig sein sollte. Auch wenn es mal drunter und drüber ging lachte sie immer und versuchte uns ein wenig bei Laune zu halten. Was Angesichts der frühen Uhrzeit und der Wartezeiten nicht immer einfach war. Drum hier noch mal einen lieben Dank an Astrid für die nette Begleitung

  Es wollte und wollte nicht so richtig los gehen. Die Mühlheimer Straße wurde vom alten Friedhof aus in Richtung Bieberer Berg teilweise gesperrt um später dann einen selbstgemachten Stau drehen zu können. Einige Kickers-Fans sollten sich in ihren Autos noch ein paar Stunden aufhalten bevor es richtig los ging. Dass ein Stau auch mit knapp 7 Autos stattfinden kann hätte ich nicht gedacht. 

 

Aber irgendwas stimmte hier doch nicht. Da wuselten die Leute vom HR um einen Tisch herum und freuten sich. Da wir etwas weiter weg standen winkten wir Peppi herbei, der übrigens die Bilder geschossen hat, und ließen uns von ihm erklären, dass wohl einer der HR-Leute wohl Geburtstag hatte.

Nein ein Stück Kuchen haben wir nicht bekommen.

Da es nicht los ging vertrieben wir uns ein wenig die Zeit mit Fachsimpeln und Überlegungen was wir mit all dem Reichtum, den uns die Komparsenrolle einbringen sollte, denn anfangen würden. Von Hunger und Kaffeedurst getrieben suchten wir erst mal den Versorgungsbus auf und mussten dabei erst mal die Feststellung machen, dass Filmleute und Komparsen doch 2 verschiedene Klassengesellschaften sind. Denn außer Getränken durften wir nichts anderes nehmen. Das Essen ist nicht für Komparsen oder so ähnlich stand auf dem Zettel über den Brötchen. Ob ich nun den Busfahrer einfach mal umhaue oder noch ein paar Kaffee trinke und ein paar Zigaretten mehr rauche habe ich mir überlegt und mich für letzteres entschieden. Sollte der HR doch nicht gleich wieder eine schlechte Meinung über die Kickers - Fans bekommen. Nun hierbei sollte allerdings auch noch betont werden, dass ich beim 2. Komparsentag mitbekam, dass die Leute vom HR ihren Beitrag zum Essen tragen mussten. Nix da, von wegen umsonst und so. Aber in dieser Hinsicht könnte der HR, grade an längeren Drehtagen, sich etwas für die Komparsen einfallen lassen. Besonders, weil ja niemand Bescheid weiß wann die Komparsen dran kommen. Also ist es nichts mit einfach mal zum Kiosk oder zur Pizzeria gehen und sich schnell was holen.

Wer dringende Bedürfnisse erledigen musste, der hatte die Chance als Mann die Friedhofsmauer zu gießen oder was einige Frauen auch taten sich schnell in ein Gebüsch zu setzen. Eine Toilette war 1 km weit weg und wegen der oben beschriebenen Probleme der Nichtterminierung war dieser Weg abgeschnitten. Hier waren aber Komparsen sowie die Leute vom HR im selben Boot. Leider musste die Tochter vom Bergsteiger den Toilettengang damit bezahlen, dass sie bei diesem Drehtag leider nicht gefilmt wurde, da grade als ihr Einsatz kommen sollte, sie sich aus bekannten Gründen entfernen musste. Einhalten war also hier die Devise.

Das es auch durchaus sehr fachkundige Frauen in Kreisen der Kickers - Fans gibt, die nicht nur von den Kickers was verstehen sondern auch von anderen Vereinen einiges wusste das konnte uns PaSch dann bestätigen. Hat sie doch durch ihren absoluten Fußballverstand absolut geglänzt. Hut ab. Mit PaSch tauchte auch Tapsi auf, die am 2 Drehtag noch für die Aufmunterung der Komparsen sorgen sollte. Doch auch dies im 2. Bericht der Komparsen.

Da zuerst die Szenen mit den Autofahrern gedreht werden sollte, hatten wir noch ein wenig Zeit uns zu unterhalten und Bertl erklärte gleich wie dieser Dreh denn abgehen würde und wie der Film ausgeht. Ob er damit allerdings Recht hat wusste selbst er nicht.

Die Szene mit den Autofahrern zu drehen erwies sich als gar nicht so einfach, durfte doch der HR nur eine Straßenseite der Mühlheimer sperren und dies auch nur zeitweise. Immer wieder wurde die Straße gedreht und Sekunden später wieder eröffnet, da es sich schon zu weit nachgestaut hatte. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung sorgte hier für den reibungslosen Verkehr. Allerdings dürfte es ein Straßenarbeiter gewesen sein.

Nach dem der Dreh mit dem Stau fertig war und die Szene mit den Kindern gedreht wurde (Einzelheiten werden hier nicht erzählt), sollten wir dann endlich dran kommen. Wunder was weiß ich habe ich mir gedacht, was die mit uns anstellen wollen. Nun laufen sollten wir nichts als laufen und das ein paar Mal. Scheinbar wussten sie selbst noch nicht genau wie es am besten im Kasten wirkt.

Wie geht es bei so einem Dreh zu? Nun Zuerst werden jeden einzelnen Komparsen die jeweiligen Standpunkte zugeteilt, die man sich auch noch merken sollte, und dann liefen wir eben auf Kommando los. ANFANGSPUNKT MERKEN war der von uns viel belachte Ruf, dann ein kurzes Hand hochhalten, ein kurzer Ruf BITTE und schon durften wir laufen. Oft liefen wir und liefen wir und wären fast doch an der Tankstelle angekommen und hätten uns dort mit essbarem versorgt. Das ganze Problem war dass die Filmcrew auf der anderen Straßenseite war und wir nicht in deren Richtung schauen durften. Da die Dame immer sehr leise Danke rief, dies sollte unser Kommando sein, dass wir anhalten können, haben wir sie das eine oder andere Mal eben überhört.

 

Nach dem wir einige Male so hin und her gelaufen sind, ist die Einkleiderin zu uns gekommen und war der Meinung, dass wir zu wenig nach Fans aussehen. Okay so hat sie es natürlich nicht gesagt. Diplomatisch bat sie einige von uns noch das eine oder andere Kickers Trikot anzuziehen, was wir dann brav befolgten. Nun war es ganz aus, konnten wir uns noch beim Anfangspunkt mit dem Lachen zurück halten so konnten wir uns doch Angesichts der einzelnen Personen doch köstlich amüsieren. Nach einem kurzen Tausch Jacke gegen Trikot und Mütze musste fast jeder Beteiligte lachen. Ein kurzer Blick zu Herby und ich wusste warum jeder lachte. Hatte er sich doch eine Pudelmütze aufgezogen, die ihm wunderbar stand. Ein kleiner Lausbub war geboren. Doch als ich in die Autoscheibe schaute musste ich auch ein wenig über mich lachen. Sah so der allgemeine Fan aus? Nun darüber lässt sich vortrefflich streiten.

Nachdem wir dann einige Mal so hin und her gelaufen waren, war die Sache im Kasten und wir konnten uns ein wenig ausruhen. Eine Strapaze hoch 10 muss ich Euch sagen. Andauernd laufen, laufen, laufen. Die allergrößte Werbung für die Onliner war wohl die Kickers- Überraschung Fahne die auf einem Wagendach festgemacht wurde und mit in den Stau durfte. Wollen wir mal hoffen, dass es im Film auch zu sehen ist. Da wir uns bei den Drehaufnahmen relativ ruhig verhalten sollten, mussten nun auch noch einige Außenaufnahmen vertont werden. Was liegt hierbei näher als die Komparsen damit zu beauftragen. Also stellten wir uns wieder an unseren Anfangspunkt und durften diesmal einige Schlachtrufe loswerden. Was wir hier im einzelnen riefen möchte ich aus bestimmten Gründen hier nicht erwähnen.

Wer nicht dabei war hat was verpasst. Erstens konnten sich hier einige Kickersfans  näher kennen lernen und hatten auch noch ihren Spaß dabei. Getränke gab es zum Abwinken und die haben noch nicht mal was gekostet. Außerdem konnte endlich mal Einblick genommen werden wie solch ein Film zustande kommt. Ich muss hierbei zugeben, dass ich mit solch einem Aufwand nicht gerechnet hätte. Die Leute vom Film-Team waren auch sehr nett, auch wenn sie um einiges früher als wir vor Ort waren. Der Busfahrer durfte sogar schon um 6.30 Uhr da sein und das am Sonntag. Ich hatte bei dem Dreh auch nicht die Meinung hier als schlimmer Fußballfan dargestellt zu werden. Der Schluss war allerdings das schönste. Jetzt gab es Geld. Wie viel wir da verdient haben werde ich in diesem Bericht ebenfalls nicht erwähnen, da hier außer dem Ordnungsamt und dem HR auch noch das Finanzamt mitliest.

Ob es einen zweiten Teil gibt werde ich anhand der Reaktionen auf diesen Bericht entscheiden.