Bericht zum Spiel
Bayer Leverkusen - Manchester United 1:1

United isn't going to Glasgow - ohoho

Same procedere as every Champions-League-Spieltag: die onliner-Erfolgsfans auf dem Weg nach Lev. Der japanische Kleinwagen fand gewohnt souverän einen der begehrten stadionnahen Parkplätze - diesmal am Zentralfriedhof von Leverkusen, der auch gleich von Robbyrobs zielgerichtetem Strahl aufs Unwürdigste entehrt wurde. Asozial!

Die Pubs auf dem Weg zur BayArena überwiegend in britischer Hand und schon hier wurde einem der Gassenhauer "United is going to Glasgow, oho" derart entgegengeschleudert, dass uns das Lied bis in den nächsten Morgen hinein nicht mehr aus dem Ohr ging. Engländer können unnachahmlich singen, gröhlen,

was auch immer. Gibt's eine Untersuchung, was deren Stimmbänder von den Kontinentalen unterscheidet? Ehrlich, da MUSS es Unterschiede geben und unsere Versuche, das nachzusingen, endeten fast mit einer Verhaftung. Es war grauenhaft anzuhören. Also schon mal ein Sympathiepunkt für ManU und seine Fans fürs Singen.

Unsere Plätze im Stadion waren gewohnt superb. Ich will's mal so beschreiben: Kurz vor Schluss gab es eine Szene, wo Diego Placente im Zurücklaufen den Ball mit dem Kopf von der Linie kratzt, das eigene Netz durchschlägt - und in den auffangbereiten Armen eines stadtbekannten Hobbykickers aus dem Gallus zum Stehen kommt. Soooo klasse haben wir gestanden!

Ansonsten bot das Spiel die übliche Bayer-Dramatik mit glücklichem Ausgang und Toppis Krawatte verursachte an diesem Abend ausnahmsweise keinen Kopfschmerz. Sehr fair nach Spielende übrigens die United-ohoo-Fans. Glückwünsche und „Good-luck“-Händeschütteln auf dem Weg zurück. Lediglich vor einer Kneipe wurden diverse Scherben zusammengekehrt. Lapidarer Kommentar des Thekenpersonals: „Komisch: Bis Spielschluß waren die eigentlich ganz ruhig“...

Bizarres noch zum Schluss: Die komplette Onlinertruppe liegt bäuchlings vor dem Haupteingang des Bayer-VIP-Bereiches, um unserem Kartendealer aus Devoteste zu danken. Kleine Ansprache im Stile "In diesen Augenblicken gilt es Dank zu sagen" und die ultimative Zusage, wenn wir mal irgendwas für unseren Leverkusener Kontaktmann tun könnten - beispielsweise Karten für die eigentlich jederzeit ausverkaufte "Hölle Bieberer Berg" besorgen - WIR würden das tun. Die Freude bei unserem so beglückten Gegenüber war nicht wirklich erkennbar.

BMW X5, GL- CR 212, Nummer und Aussehen passten zu Carsten Ramelow. Also schnell die Fahrertür aufgerissen und ein paar Autogrammkarten erpresst. Wieso der allerdings schon eine halbe Stunde nach Spielschluss frisch geduscht und sauber gestylt die Heimreise ins Bergische Land antritt, anstatt mit seinen Kollegen einen Sirtaki zu tanzen, keine Ahnung. So muss das wohl sein, wenn man als Hobby schlicht und ergreifend seine Familie nennt. Zu einem Wechsel zum OFC konnten wir ihn übrigens nicht überreden, selbst nicht mit Stammplatzgarantie.

Vor der Heimreise wurde dann noch mal eingekehrt und der aufmerksame Onliner kann sich sicher schon denken, dass es uns zielstrebig zum Ort des Geschehens unserer letztjährigen Leverkusen-Exkursion zog. Sehr zur Freude von Terrorero, dem wir helfen konnten gewisse Gedächtnislücken („und wo genau stand das Bierfass jetzt noch mal?“) mit Leben zu füllen.

  Die Rückfahrt bot dann noch einen Beitrag aus der Reihe "Literarisches Quintett" an einer Autobahnraststätte nachts um zwei. Die durchaus ernst diskutierte Frage über Religion, Glaube an Gott, über Werte, die uns wichtig

sind, widerlegte ein althergebrachtes Vorurteil, Offenbacher seien solchen Themen nicht zugänglich.

Fazit: Terroreros Zeit in einem kirchlichen Kindergarten war ziemlich für'n Arsch und erst danach entwickelte er sich zum Extremisten heutiger Prägung - insbesondere was die Menge seine Redebeiträge angeht, er hat uns wieder ein Ohr abgekaut. Robby schickt seine Kinder nur in kirchliche Einrichtungen, weil die da nicht so mit dem Sozialismus in Kontakt kommen. Smart fragt sich, ob ein Kindergarten für eine Büchse überhaupt notwendig sei. Kost' ja alles Geld! Picco fragt, was ein Kindergarten ist und LH beendet die Diskussion gewohnt brachial: "Das schmeckt total Scheiße!".

  Übrigens kann man die Terminierungsweitsicht der UEFA nur bewundern. Das Endspiel in Glasgow, oho, findet  am Mittwoch, 15. Mai statt und korreliert damit prächtig mit dem Geburtsvorbereitungskurs, der einen Tag zuvor in einem Offenbacher Krankenhaus u.a die Nackenmassage der demnächst Niederkünftigen vorsieht. Also Dienstag Nackenmassage, Mittwoch Glasgow. Eine schöne Woche für unseren smarten Oberhessen.