Deutschland - Island 3:0

Deutschland : Island 3:0 oder, auf der Reeperbahn morgens um 11

Nach dem wir am Freitag die Stuttgarter Kickers mit 1: 0 vom Platz gefegt haben und man mit dem Samstag eh nichts anfangen kann sollte wieder mal ein Länderspiel auf dem Programm stehen.

Mit einer äußerst merkwürdigen Reisegruppe, bestehend aus Comebackern, Druff & Dewitt und Onliner sollte es morgens 6:15 von Hanau aus losgehen.

Die Reisebegleiter waren der Lustige Marc, welcher mindestens noch 2 Promille hatte, Olli von den Comebackern, ausgestattet mit Knusperwaffeln vom Aldi, Koteletten Klaus heute mal ohne Koteletten, Waldi,-ich mag kein Bier ,  und meine Wenigkeit.

Schon im ersten Zug, welcher uns nach Fulda bringen sollte um dort Umzusteigen, deutete sich ein schöner Tag an. Konnten wir uns doch von nem Typen aufklären lassen das es günstiger ist sein Auto in Polen reparieren zu lassen und es 2 Wochen später wieder abzuholen, obwohl das überhaupt keiner wissen wollte. Außerdem seien die Klamotten da drüben sehr günstig zu bekommen, dann frag ich mich wurm er ne Hosen aus den 70er Jahren anhatte, das Teil war echt klasse, Türkis, mit einem Schlag da würde selbst Elvis in seinem Grab neidisch werden.

In Fulda angekommen ging es in den ICE welcher uns nach Hamburg bringen sollte. Ausgestattet mit Bier ging es in  unser Reserviertes Abteil, da wir 5 Personen waren und diese Abteile 6 Plätze haben, war eben der eine schon belegt, was uns auch nicht weiter störte, nur vielleicht Johanna!

Ja, Johanna war 15 und machte in einer Kirchlichen Institution (keine Ahnung was das genau noch mal war, jedenfalls was Hochanständiges) ein Praktikum und in dessen Verlauf durfte sie nach Berlin zum ZDF weil da irgendeine Kirchensendung aufgenommen wurde. Sicher hat sie sich sehr auf diese Reise gefreut und nun durfte sie auch noch mit der Offenbacher Prominenz in einem Abteil sitzen. OK wir haben uns doch alle benommen und so sollte Johanna bei ihrem Ausstieg in..... ääääääähm Wo war das noch? Ja jedenfalls denke ich haben wir keinen soooo schlechten Eindruck gemacht und wir konnten unsere Reise gen Norden mit reichlich Bier und Dummgebabbel fortsetzten, wobei ich heute noch mit dem Kopf schütteln muss, bei dem Gedanken wie Waldi sich angestellt hat weil er Bier und nicht Radler trinken musste, Weichei!!!

In Hamburg angekommen sollte es direkt in den Goldenen Handschuh gehen. Ich hatte ja schon viele Schauermärchen über diesen Schuppen gehört und war sehr gespannt was mich da wohl erwartet, leider musste ich mich noch ein wenig gedulden denn im Handschuh war es so voll das wir keinen Platzt mehr hatten. Man bedenke es war da gerade mal 11 Uhr morgens und dieser Schuppen ist brechend voll.

Also ging es gerade auf die andere Straßenseite in einen Laden der auch mit allerlei gescheiterten Existenten aufwarten konnte. Wir bekamen unser erstes Bier, Waldi sein Radler und durften gleich einen Dummbabbler aus Bad Homburg kennen lernen, also eigentlich war Klaus die Kotelette der arme, er hatte die Arschkarte gezogen und konnte sich den Müll anhören. Wie Klaus uns später bestätigte, war es gut dass der Vogel irgendwann verschwand, sonst wäre es wohl, wie Klaus sagte „für den Typ eng geworden“! Irgendwann haben sich zwei von uns, (ich lass jetzt mal bewusste deren Namen weg) für ein Stündchen verabschiedet, mit den Worten,  „Wir möchten uns eine Ausstellung anschauen“! Iss Klar, wir sind auf der Reeperbahn und die wollen sich eine Ausstellung anschauen. Ich habe ja gesagt das ich keine Namen nennen werde, aber Klaus, Waldi und mir ist schon auf dem Weg zum Handschuh aufgefallen wie diese Beiden sich für das Homokino interessierten, na ja, es kann ja jeder tun und lassen was er will aber kommt mir doch nicht mit so einem Scheiß von wegen Ausstellung, es reißt euch doch keiner den Kopp ab wenn ihr sagen würdet „Hey Jungs wir gehen mal kurz zusammen in einen Kabine vom Homokino und spielen ein wenig an uns rum“ !

In der Zwischenzeit wo andere ihren Sexuellen Abgründen nachgingen, schütteten wir noch ein paar Bier ab, Waldi fütterte die Musikbox mit Euros und unsere Ohren mit allerlei feinster Schlagermusik aus den 70er und 80er, wobei sich hier schon der Hit des Tages abzeichnete,

Albany von Roger Wittaker! Ich durfte noch einem abgebrannten „Gast“  ein Bier ausgeben, welcher sich damit bedankte in dem er mir sein Taschenmesser schenken wollte, was ich dankend ablehnte, schließlich wollte ich ja auch noch ins Stadion und das mit einem Messer?

Irgendwann waren unser beiden Kulturbeauftragten von ihrem „Ausstellungstrip“  wieder da und endlich konnte es in den Goldenen Handschuh gehen, all meine Vorstellungen wurden hierbei noch übertroffen. Frauen zwischen 70 und 80 ohne Zähne im Mund, Vollgesoffene, Rentner welche versuchen für wenig Geld eine besoffene Nutte abzuschleppen, schlafende „Menschen“, der Boden total verdreckt und klebrig, in den Toiletten wird man erst mal von 20 Mücken angefallen, auf den Schüsseln wieder Kerle die mit runtergelassener Hose bei offener Tür schlafen, anfassen sollte man in den Toiletten wirklich nichts. Nicht das ihr jetzt denkt mir hätte es im Handschuh nicht gefallen, im Gegenteil ich war hellauf begeistert, da sind eben Menschen wie Du und ich. Ach schön war s, Waldi fütterte wieder die Musikbox und die Anwesenden ließen sich nicht lange bitten und verwandelten den Eingangsbereich in eine Tanzfläche. Es wurde viel getrunken und mit Eingeborenen Kontakte geschlossen. Irgendwann zwischen der ersten und dritten Flasche Wodka habe ich dann mal eine kleines Nickerchen abgehalten, ich dürfte zwischen den anderen Schlafenden wohl nicht groß aufgefallen sein, hoffe ich! Als ich wach wurde war auch unser Streu anwesend, wie und wo er her kam dürft ihr mich nicht fragen, nur so viel,  ihm wurde immer wieder in Gesanglicher Gemeinsamkeit mitgeteilt das er Homosexuell sei, was er jedoch mit einem Lächeln wegsteckte. Weiter ging es mit Tanz und Trank, der Boden klebte immer mehr und die Kapazitäten die Morgens um 11:00 Uhr schon im Goldenen Handschuh anwesend waren, gaben auch jetzt noch alles. Irgendwann muss uns jemand drauf aufmerksam gemacht haben das dass Spiel doch 17:00 Uhr beginnt und es schon 17:05 Uhr war, schade, ich hätte das Spiel gerne am nicht vorhandenen Fernseher verfolgt, aber wir hatten ja Leute dabei die den Ground AOL Arena noch nicht auf ihrer Punkteliste hatten. Also ging es mit 2 Taxis in Richtung AOL Arena. In guter alter US Actionfilmmanier sagten wir unserem Fahrer „ folgen sie diesem Taxi“  und deuteten auf das Taxi in dem Streu sein/e Bekannte/r und der Besoffene, ääääähm Lustige Marc saßen. Im Gegensatz zu unsrer Fahrt, müssen sich im Taxi von Marc dramatische Szenen abgespielt haben. Streu muss wohl kurz vor dem Nervenzusammenbruch gestanden haben weil das Spiel schon angefangen hat, und wie uns mitgeteilt wurde musste der Taxifahrer dafür büssen. Da fällt mir gerade ein, ich glaube dem Streu im Goldenen Handschuh auf die Frage wann das Spiel anfängt, 20 Uhr gesagt zu haben. Ich wollte eben ums Verrecken nicht weg von dieser Oase der Menschlichkeit.

Mittlerweile war schon das 1:0 für die Deutschen Buben gefallen als wir am Stadion ankamen, aber wen interessiert bei so einem Kulturellen Ereignis schon ein Fußballspiel. Die Strassen rund um die AOL Arena waren wie lehr gefegt, natürlich musste uns wieder ein Gruppe auffallen, in der sich einer das rechte Ohr mit einer Eintracht Geldbörse zuhielt, während er am anderen Ohr sein Handy hatte. Dies konnte sich Kotelette natürlich nicht entgehen lassen und Tippte diesem Vereinsahnungslosen von hinten auf die Schulter, dieser drehte sich mit einem freundlichen lächeln um und musterte Klaus von oben bis unten bis er seine OFC Anstecknadel entdeckte, in diesem Moment versteinerte sich seine Miene und aus seinem Mund kam nur noch “ach du Scheiße, Offenbacher“! Wir drehten uns weg und gingen ohne ein Wort zu sagen weiter Richtung Stadion, ohne jedoch dem Streu, der ca. 30 Meter vor uns lief, noch mal mitzuteilen das er doch Homosexuell sei.

Jetzt kommt das wohl Langweiligste was an diesem Tag passieren konnte, das Spiel. Deshalb verliere ich nicht viele Worte darüber, was soll man auch machen, wenn man völlig Emotionslos einen Kick anschaut während die Gedanken bei den Mitmenschen im Goldenen Handschuh sind. Die Zuschauer bei so einem Spiel sind wirklich das letzte, Schnösel die noch nie auf einem Fußballspiel waren, Großfamilien, VIP Idioten und andere Gestalten. Die Stimmung im Stadion ließ auch zu wünschen übrig, aber das ist man ja aus dem kühlen

Norden gewohnt. Tore habe ich nicht eineinziges gesehen, weil die Penner vor mir bei jeder sich bietenden Torgelegenheit aufsprangen, ich wiederum blieb beharrlich sitzen, schließlich habe ich Sitzplatz bezahlt.

Das einzig nennenswerte war wohl nur noch der Rülpswettbewerb zwischen Waldi und Kotelette welches eindeutig an Waldi ging, weil Kotelette sich nicht auf dieses Duell einließ. Irgendwann haben wir dieses Spiel auch hinter uns gebracht und es ging zurück zum HH Hauptbahnhof. Da wir noch ein wenig Zeit hatten vertrieben wir uns in unterschiedlichster weise die Zeit. Die einen

aßen Pizza einer hörte sich die Krankengeschichte von einem Herta Fan an und ein anderer erforschte noch mal die Abgründe der Weiblichen Käuflichkeit in Hamburg, aber de Schnitt den er da vorgelegt hat war nicht schlecht, 20min!!!, wobei der Fußweg zum Apartment schon 10 Minuten dauerte. 10 min. hin, 10 min. zurück, sind 20 min. Hut ab mein lieber, na ja manche zahlen eben auch für einen Spaziergang.

Gegen 20:30 Uhr saßen wir, alle ein wenig angeschlagen, im ICE Richtung Hanau. Wie immer war ein Platz bei uns frei und irgendwann gesellte sich Agnes zu uns und brachte die Männerwelt in Wagen 4, Abteil 24 gewaltig ins schwanken. Agnes war gebürtige Polin, sah verdammt gut aus und wollte nach Göttingen wo sie von ihrer Oma abgeholt werden sollte. In Göttingen angekommen, wunderten wir uns doch sehr über ihre Oma, sie war um die 20, Männlich, dunkelhaarig und steckte Agnes sogleich die Zunge in den Hals.

Omas gibt s? Ich denke sie wollte nur unsere Körper, aber da hat sie die Rechnung ohne uns gemacht, schließlich sind wir alle Hochanständige Kerle.

Weiter auf der Fahrt Richtung Heimat wurde es dem ein oder anderen in der Reisegruppe Comeback-Duff&Dewitt-Onliner viel zu warm und man entledigte sich seiner Sachen. Weiterhin wurden noch einige Werbeaufnahmen für die Bahn getätigt, Harald Schmitt kann sich schon mal war anziehen mit seiner Werbung für die Bahncard, wenn unser Aufnahmen der Bahn zugespielt sind, werden diese wohl an jeder Häuserwand und Litfasssäule prangern, Gutaussehende Kerle, nur mit Socken bekleidet, in Gepäckablagen, darunter prangert der Slogan „Die Bahn kommt“ . Wir werden Scheiß Reich und verhelfen den Kickers mit unserm Geld zu Aufstieg.

So sind wir gut in Hanau angekommen und ein wunderschöner Tag ging zu Ende.

Bedanken möchte ich mich noch mal bei Olli für die perfekte Reiseorganisation, bei Koteletten Klaus für seine wundeschöne Konversation auf den Heimreise, bei Waldi der mir dieses Erlebnis ermöglichte und beim Lustigen Marc für......  mhhhh, was weiß ich für was?

Jungs, ich fahre immer wieder gerne mit Euch zu Länderspielen, nur können wir das nächste Mal nicht das Spiel weglassen?

Euer Fidel Vakuumpumpe C.