Bericht zum Spiel
Bayer Leverkusen - FC Liverpool 4
:2

Ein Abend der Superlative

Offenbach am Main, kurz vor 17:00 Uhr:
Terrero und Uwe 2 treffen sich bei Smart schnell auf eine Caipirinha um dann Richtung Idstein zu fahren um Cyper-Picco abzuholen. Leider hatte LH433 in dieser Hinsicht geloost weil er fahren musste. "Heute ein König" prosteten wir uns im Auto zu was nicht nur am gleichnamigen Köpi sondern auch an der abgefahrenen Luxuskarosse lag, in der uns LH433 chauffierte. Abgefahren aus dem Grund, dass Cyber-Picco aus dem Land der Waldmenschen einen Tanz wie weiland Rumpelstilzchen aufführte nach dem Motto: " ... ach wie gut, dass niemand weiss, wo ich in Wirklichkeit herkomme!"

Leverkusen wurde im Laufe des frühen Abends dank ausgefeilter Navigationstechnik (Cyber-Picco wurde schier verrückt vor Glück) ohne größere Probleme angeschwebt um uns dort mit dem Bruder von LH433 und dessen Freund zu treffen. Keiner, der je direkt vor einem Stadion stand, kann das Feeling nachempfinden, das sich unser bemannte als wir uns auf den Weg machten um die Karten zu holen (auf diesem Wege nochmals untertänigsten Dank an LH 433 für die hervorragende Organisation).

Gänsehaut, Zittern, Herzklopfen, freudige Erwartung: dafür einen Sammelbegriff zu finden ist relativ schwierig. Nennen wir es einfach wie eine Krankheit: Fußball-Virus! Um den Magen im voraus schon mal zu beruhigen, musste erst mal eine ordentliche Krakauer herhalten, die wie jeder weiss, durch ihren supergesunden Fettanteil, den Alkohol zumindest etwas in Schach halten konnte.

Nach Verteilung der Sitzplätze mussten Terrero und ich feststellen, dass wir etwas abseits von den anderen saßen. Das tat aber der Stimmung keinen Abbruch, denn ab Beginn des Spiels interessierte nur noch eins – und das war das Feeling Bay-Arena.

Wir waren ja schon des öfteren dort aber was sich an jenem Abend ereignete, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Die Bay-Arena verwandelte sich durch das 1:0 durch Ballack in ein Tollhaus. Die Leverkusener waren absolut Herr der Lage, bis 2 Minuten vor Ende der ersten Halbzeit durch einen Leichtsinnsfehler der Ausgleich erzielt wurde. Jetzt erwachten die Liverpool-Fans aus ihrer Erstarrung, die durch den geballten Zusammenhalt der Leverkusen-Fans bisher keine Chance zum Triumph hatten. Auch in der Pause waren alle Fans absolut angespannt und es erhöhte – wenn das überhaupt möglich war – die Nervosität noch als der Schiri zur zweiten Halbzeit anpfiff.

Was dann folgte, waren 45 Minuten erste Sahne: Ein Spiel, das man so schnell nicht mehr zu sehen bekommt – und wir waren dabei!!! Die Euphorie auf den Rängen kannte Grenzen mehr als wiederum Ballack die 2:1 Führung erzielte und wenig später Berbatow auf 3:1 ausbaute. Das Stadion glich einem Hexenkessel. Was Zé Roberto und Yildiray Bastürk auf der linken Spielfeldseite zauberten, war nicht mehr Fußball von dieser Welt. Einfach unglaublich. Den letzten Adrenalinstoß landete Littmanen mit dem Anschlusstreffer zum 3:2. Alles zitterte und betete, dass doch noch alles gut wird. Und so kam es ja dann auch: In der 86. Minute erzielte der brasilianische Samba-Tänzer das verdiente und nicht mehr einholbare 4:2. Wir 7 waren völlig aus dem Häuschen. Erstaunlicherweise konnten dieses Mal auch die englischen Fans den Ball schön flach halten und sangen mit uns allen "You never walk alone". Diese Einigkeit unter Konkurrenten machte dieses Erlebnis so unvergesslich, dass man schon von Gänsehaut sprechen kann.

Der Abend brachte ein noch weiteres Highlight als wir auf der Siegerland-Raststätte den Äppelwoi-König Herrn Stepanovic trafen, der nicht nur auch aus Leverkusen kam sondern als Rhein-Main-eigener Legastheniker noch versuchte, in seiner eigenen Art das Spiel im nachhinein zu kommentieren, wie z.B. Lebbe geht weiter oder ich habe fertig!?

Zuletzt noch mal ein Wort an meine sechs Mitstreiter: Jungs, schön, das es Euch gibt!

Uwe II