WACKER BURGHAUSEN - KICKERS OFFENBACH 3:0

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Nach gut einem Jahr ging es erneut für den OFC um Punkte im Wacker-Sportpark zu Burghausen. Bereits einen Tag vorher angereist, entspannte sich die Mannschaft im Hotel Glöcklhofer zu Burghausen. Nach einem lockeren Abschlußtraining stand ein Altstadtbesuch auf dem Plan und die Spieler nutzten den schönen Abend zu einem Spaziergang entlang der längsten Burg Europas.

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Im Gegensatz zum letzten Gastspiel in Burghausen, war eine bessere Stimmung in der Mannschaft zu erkennen, geprägt von Disziplin und Respekt. Vor allem den jungen Wilden im Team von Ramon Berndroth war dieses respektvolle Benehmen anzusehen, steht doch eine 2-tägige Auswärtsfahrt nicht so oft auf dem Spielprogramm. Entspannt nach einem leichten Abendmahl und erfrischt von der guten Landluft, ging es dann zur Nachtruhe um nach erholsamen Schlaf den neuen Morgen zu begrüßen.

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Die Frühaufsteher Renè Keffel und Lars Meier wurden mit frischem Kakao belohnt, garniert mit Nutellabrötchen und verschiedenen Säften. Besonders Renè Keffel scheint ein Leckermaul zu sein und stellte mit seiner Eßlust nach Schokoladenhaltiger Kost sogar meinen Sohn in den Schatten. Lars Meyer hingegen griff sofort zur Tagespresse um die Sportseiten eifrigst zu studieren. Tröpfelweise kamen nun die Spieler zum Frühstück hinunter und Spätaufsteher wie Dexter Langen oder Mathias Dworschak erwartete ein bereits stark abgegrastes Buffet.

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Satt wurden dennoch alle und die Stimmung näherte sich einem ersten Höhepunkt, als ein Spieler dessen Name hier verschwiegen wird, sich den Kopf mit kräftigem Schwung an der zu niedrig hängenden Tischlampe anschlug. Schallendes Gelächter der Kameraden war ihm gewiß und so ging es wohl gelaunt auf die Zimmer zurück um auf die Taktikviertelstunde des Trainers zu warten. Dieser schickte die Mannschaft noch zu einem weiteren ‚Lufttanken‘ auf die Burg hinaus und bastelte eifrig unter Zuhilfenahme modernster Techniken an seiner Spielstrategie.Zu bester Essenszeit war es dann endlich soweit und die Mannschaft machte sich auf den 5-minütigen Weg ins Stadion am Sportpark. Währenddessen hatten sich bereits etwa 200-250 Kickersfans im Stadion eingefunden und da der neue Gästeblock nicht alle fassen konnte, mußte der ein oder andere OFC-Fan das Spiel vom Zaun in der Kurve aus betrachten. Auch waren die Kollegen in Grün reichlich vertreten, was bei einem Heimspiel gegen die Kickers aber als völlig normal angesehen wird. Überrascht war der gemeine Fan über das Zuschauerinteresse, denn rekordverdächtige 6500 Zuschauer füllten das Stadion doch ganz passabel. Allerdings wurden 2000 Freikarten an Schüler und Jugendmannschaften verteilt um die neue Südtribüne zu füllen, und so wurde es für viele Kinder ein Happy Event, kostenlos ein Fußballspiel zu besuchen nach vorherigem McDonald’s Besuch. Enttäuscht konnte man allerdings über den Zuspruch im zahlungspflichtigen Hauptblock sein, denn außer Dauerkarteninhabern sowie Gönnern und Sponsoren, fand sich kaum ein Zuschauer bereit, ein bißchen tiefer in die Tasche zu greifen. Somit blieb die Mitte der neuen Haupttribüne weitgehend leer und in der Burghausener Fankurve standen die Zuschauer in Dreierreihe hintereinander, was den Stadionsprecher dazu veranlaßte sich beim Publikum zu entschuldigen. Der Verein versprach Abhilfe in den nächsten Heimspielen zu sorgen, aber Hand aufs Herz: Wer rechnet denn schon im Winter bei miesem Wetter mit einem erneuten Zuschauerrekord, zudem es dann gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte geht.

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Schließlich erfolgte der Anpfiff und das Unheil nahm erneut seinen Lauf. Das Spiel plätscherte in der ersten Viertelstunde vor sich hin und hätte Roland Bonimeier nicht mit einem mittelmäßigen Schuß in die linke untere Ecke das 1:0 erzielt, das Spiel wäre mit Sicherheit 0:0 ausgegangen. Aber von der Sonne sichtlich geblendet und der Schütze durch zahlreiche Abwehrspieler verdeckt, da konnte man Cesar Thier bei diesem Treffer keinen Vorwurf machen. Die Kugel lag im Netz und Wacker führte gegen unseren OFC mit 1:0.

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Die Kickers sichtlich bemüht Druck nach vorne zu entwickeln, erkämpften sich ab und an Freiräume gegen die sonst so hochgelobte Abwehrreihe und kamen zu einigen Szenen im Strafraum von Burghausen. Aber ohne Vollstrecker kann man nicht vollstrecken und so blieb es bei einigen halben Chancen für die Offenbacher, abgesehen von einer sehenswerten Chance durch einen Kopfball von Patrick Würll nach einer knappen halben Stunde Spielzeit. Dann erfolgte die für mich spielentscheidende Szene in diesem Match. In der 34. Minute geht  Mouhanbi Younga nach einer Flanke von links unseren Torhüter recht hart im 5-Meterraum an, Cesar Thier kann den Ball nicht fangen und Younga schießt die Kugel unhaltbar zum 2:0 in die Maschen, nachdem noch ein Abwehrspieler mit einer Luftnummer den Ball verfehlte. Leider verschlief der Linienrichter diese Situation, denn auch wenn Thier eine kleine Unsicherheit zeigte, wird in sämtlichen Spielklassen eine so herbe Attacke mit Freistoß für den Tormann geahndet. Thier in Rage, rannte sofort zum Schiedsrichter und bekam wegen Meckern den Karton in Gelb gezeigt. Keine 120 Sekunden später erneut eine Entscheidung gegen Offenbach und Freistoß zugunsten Burghausen und Thier schoß den Ball in Richtung Mittellinie. Gelb-Rot wegen absichtlichen Ballwegschlagens war die Konsequenz und die Kickers somit auf 10 Spieler dezimiert. Renè Keffel kam nun für Barletta ins Spiel, das nach Meinung des OFC-Anhangs bereits gelaufen war.

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Um 14:50 erfolgte dann der Halbzeitpfiff, Zeit für Ramon Berndroth die Mannschaft wieder moralisch aufzubauen und Zeit für die Fans ein genüßliches Pausenbier zu sich zu nehmen. Was sich dann am Bierstand abspielte spottet jeder Beschreibung. Lauwarmes Gerstel-Bräu bekamen wir Gästefans ausgeschenkt und mein mittlerweile an den Gerstensaft gewöhnter Magen drehte sich viermal um. Wenigstens der lauwarme Leberkäse mit Semmeln war genießbar, der mit Nachgeschmack behaftete Hartplastikbierbecher hingegen wurde halbvoll zurück auf den Ausschank gestellt. Der Stadionsprecher versuchte indes die Menge aufzumuntern, war doch in Sachen Stimmung bisher nur der OFC-Anhang aufgefallen, dank einiger unermüdlicher Fans.

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Weiter ging es auf dem Grün mit Fußball, der Anpfiff zur zweiten Halbzeit erfolgte und man hatte gerade so eben seinen Platz eingenommen da gab es auch schon einen Elfmeter gegen die Kickers. Schwer zu sehen aus der Distanz ob berechtigt oder nicht, aber der Mann in Gelb-Schwarz trabte lässig Richtung Kickerskasten und zeigte auf den ominösen Punkt. Unser Renè ahnte zwar die Ecke, aber Bonimeier ließ unserem Goalkeeper keine Chance und erzielte sein zweites Tor in diesem Spiel. Somit war auch das letzte Fünkchen Hoffnung verschwunden, doch noch etwas Zählbares aus Burghausen mitzunehmen. Die restlichen 42 Minuten spulte die Mannschaft von Rudi Bommer das Standardprogramm runter, ab und an nach vorne und hinten dicht trotz einer 3:0 Führung.

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Mitte der zweiten Halbzeit kam dann so etwas wie Stimmung im Stadion auf, rhythmisches Klatschen fast wie in der Sportgymnastik hob für wenige Sekunden den Geräuschpegel merklich an. Es sollte die einzige Anfeuerung für Wacker Burghausen bleiben, und lediglich der Stadionsprecher sorgte mit seinen fast schon von Wiener Charme geprägten Äußerungen für Aufheiterung. Die mitgereisten Supporter waren am Ende fast schon froh, nur ein 0:3 aus Kickerssicht zu erleben denn nach 48 Minuten sah es bedrohlich aus und erinnerte an die 0:5 Klatsche im letzen Jahr. Der Schiri hatte letztendlich Verständnis und pfiff die Partie nach 92 Minuten ab.

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Merklich enttäuscht bedankten sich die Spieler des OFC bei Ihrem Anhang, der noch eine gute Weile auf die Abreise warten mußte da das Eingangstor zugesperrt blieb. Der Abgang der Schüler und Jugendmannschaften hatte Priorität und man wollte wohl ein Zusammentreffen mit dem Offenbacher Anhang vermeiden. In Bayern kümmert man sich eben um den Nachwuchs und läßt Ihn wohlbehütet aufwachsen fernab vom echten Leben. Mein Fazit nach diesem Wochenende lautet: Wir stehen mit viel Glück oben drin und es erwartet uns noch jede Menge Arbeit um den Klassenerhalt zu sichern. Selbst zwei Tage nach dem Spiel steckt das Ergebnis noch tief in den Köpfen unserer Jungs und die Stimmung heute früh beim Montagsdauerlauf war dementsprechend gedämpft. Hoffentlich bekommt Ramon Berndroth den Kopf der Jungs bis Freitag frei um gegen Ansbach einer Dreier einzufahren.

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De Bertl aus de Kurv