Bericht vom Spiel
 FC Rot-Weiss Erfurt - Kickers Offenbach 0:0

Mit einem Punkt bei der Mannschaft der Stunde, dem FC RW Erfurt, bleibt Kickers Offenbach weiter im Rennen um die Spitzenplätze der Regionalliga-Süd dabei. Und der Punkt war nicht unverdient, der OFC hatte gar die klareren Torchancen auf seiner Seite. Klar, das Spiel überließ man wie so oft dem Gastgeber, der diesen Vorteil jedoch gegen unsere kompakte Mannschaft nicht in Tore ummünzen konnte.

Mit etwas Verspätung ging die Fahrt Richtung Thüringen von der Buswendeschleife am Bieberer Berg in Offenbach los und schon nach wenigen Kilometern war klar, es sollte wieder eine stimmungsvolle Fahrt im Bus des Fanclub Comeback werden. Es wurde natürlich viel getrunken, das England-Spiel ließ man nochmals Revue passieren und ansonsten gab es gute Musik. Neu war mir persönlich die Vorliebe von OFC-Fans für die SG Wattenscheid 09, deren Lied voller Inbrunst geschmettert wurde.

Kurz vor Erfurt hatte denn auch die Stimmung im Bus ihren Höhepunkt erreicht. Das Grün-Weisse Empfangskommitee geleitete uns sicher bis vor unseren Fanblock. Deutlich wurde uns bei der Einfahrt in den Stadionbereich erstmals, welche Wellen die Vorkommnisse letzte Woche in Fulda schlugen. Ein Großaufgebot der Polizei sollte verhindern, daß am heutigen Tage ähnliche Dinge auch in Erfurt vorkommen können. Natürlich war das Ganze etwas übertrieben, wenn man bedenkt, daß das Aufgebot in etwa die Größe wie seinerzeit bei unserem Duell gegen Waldhof Mannheim hatte. Zwei Wasserwerfer sollten den gefährlichen Offenbacher Mob zusätzlich vor unüberlegten Taten abschrecken. Lächerlich!

Nach einem letzten Drink gings rein ins Steigerwaldstadion, daß mit über 6.000 Zuschauern doch ganz gut gefüllt war. Beim Einlaufen der Teams gab es von den Fanblocks den üblichen Rauch, wobei die Erfurter die schönere Rauchsäule fabrizieren konnten. Im Gästeblock tat man sich mit der Präsentation von Doppelhaltern hervor, von denen bald genausoviele dabei sind wie Auswärtsfans.

Gesanglich hielt man sich auf Offenbacher Seite zurück, immerhin schaffte man es, sich einigermaßen eng beieinander zu stellen. Ausnahme zwei drei Comebacker, die einen angeschlagenen Kollegen im Block nebenan zu betreuen hatten.

Das Spiel begann gut für den OFC, gleich nach Beginn gab es erste Szenen vor dem Erfurter Tor, denen man die Überraschung darüber an ihrer Spielweise ansehen konnte. Die Kickers gaben dann in gewohnter Auswärtsmanier das Mittelfeld preis, lauerten aber immer wieder auf Konter und verschafften sich so den nötigen Respekt des Erfurter Gegners.

Nach einiger Zeit verflachte dann das Spiel zusehends, was wohl durchaus im Sinne der Kickers war. Um die 30. Minute dann eine erste Erfurter Chance, die Manni Binz aber zunichte machte. Die Fans beider Lager verstanden es ebensowenig, etwas Stimmung ins weite Rund des Steigerwaldstadions zu bringen, auf Offenbacher Seite war der Support sogar mal wieder ganz schwach!.

Gleich nach der Halbzeit dann die größte Chance des OFC, als Addy Dworschak völlig freistehend 5 Meter vorm Erfurter Tor an seinen Nerven scheiterte und den Ball um Zentimeter am Tor vorbeisetzte. Schade, gerade Dworschak wäre mal wieder ein Erfolgserlebnis zu gönnen gewesen. Weitere Kickers-Chancen durch Würll und Naciri verpufften, während auch die Erfurter nun zeigen konnten, warum sie die letzten vier Spiele siegreich gestalten konnten. Bei einem Pfostenschuss des Erfurters Dittgen wurde auch den letzten Hessen klar, wir hatten hier zwar die besseren Chancen, doch verlieren können wir hier trotzdem noch.

So wachte denn auch in der 80. Minute endlich der vierhundertmann-starke Kickersblock auf, versuchte endlich durch so etwas wie einen Dauergesang Stimmung auf unsere Mannschaft zu übertragen. Immer wieder gab es Eckbälle vor unser Tor, doch unsere Langen, Meyer und der für den verletzten Zitouni gekommene Fossi, sowie Manni Binz, hielten unseren Strafraum sauber. Mit dem 0:0 und dem einen Punkt waren letztlich dann auch alle zufrieden.

Die lange Heimfahrt war dann wieder geprägt von der Vernichtung der restlichen Getränkevorräte im Bus, ein englischer DJ spielte nur noch Lieblingslieder und so war eine weitere kurzweilige Fahrt mal wieder viel zu schnell zu Ende.

Traser 30.09.01