Bericht zum Spiel
1.FCK Amateure - Kickers Offenbach 1:3
Nach vielen Jahren wurde für mich ein Traum wahr und ich durfte endlich
mal ein Spiel unserer Kickers auf dem Betzenberg zu Kaiserslautern erleben.
Zugegeben, es waren nur die Amateure des FCK und erst die Einstufung der OFC-Fans
als Personen mit hohem Gewaltpotential ermöglichte uns den Besuch des
Pfälzer Prunkstücks. Aber wie dem auch sei, der OFC spielte auf
Bundesligarasen und entführte sensationell 3 Punkte aus der Pfalz.
Doch nun der Reihe nach: Um 12:54, sechs Minuten zu früh, klingelte
es an meiner Haustür und ein alter Bekannter aus dem Onlinefanclub stand
vor der Tür. Aus der Not eine Tugend machend, nutzen wir die Einladung
meiner Frau um auf die Schnelle noch ein bekanntes Nudelgericht zu uns zu
nehmen. So ging es auch relativ unpünktlich gegen 13:13 auf die Fahrt
nach Kaiserslautern, in einem für seine Verhältnisse sehr schnellen
Dieselfahrzeug. Kurz noch den Flohmarkt am Mainufer besucht, einen historischen
Pokal im Preis runtergehandelt und weitere wertvolle Minuten im Kampf gegen
die Uhr wurden verloren. Die Digitaluhr im Amaturenbrett leuchtete uns bereits
13:31 entgegen als wir das Auto mit hoher Geschwindigkeit in den Kaiserleikreisel
hereinsteuerten und die Fahrt nach Kaiserslautern steuerte einem ersten Höhepunkt
entgegen. So mußte das erste, gut gekühlte Veltins bereits am Offenbacher
Kreuz seinen Nippel verlieren um den köstlichen Inhalt meinem Magen
preiszugeben. Herrlich. Ihr könnt Euch vorstellen, daß bei der
schnellen Fahrt auch der Durst immer schneller wurde und so wurden auf zügige
Weise weitere Dosen bis zum Ortseingang von Kaiserslautern geleert. Nach
einer kleineren Irrfahrt durch die Hauptstadt der Saumagenrepublik fanden
wir uns gegen 14:40 am Stadion ein.
Dank des fehlenden OF-Kennzeichens konnten wir leider nicht auf dem Hauptparktplatz
unser Auto abstellen und mußten uns mit einer Parkgelegenheit in einem
Ghettoähnlichen Wohnbezirk abfinden. Alles Wurscht dachten wir uns und
machten uns die 5 Minuten zu Fuß auf den Weg. Mann-o-Mann, was für
ein Stadion schoß mir durch den Kopf als ich die Westtribüne nebst
Gegengerade erblickte. Die beiden davor abgestellten Fanbusse vom OFC wirkten
richtig mickerig dagegen. Schnell 2 Karten gelöst, duch Lustgrabscher
abgefummelt um dann mit einem vollautomatischen Kartenentwerter Bekanntschaft
zu machen. Sagenhaft. Und siehe da, ein sich schon im Vorfeld wegen Bronchitis
entschuldigter Onliner trank mit seinen Kumpanen am Betze um die Wette und
begrüßte uns herzlich.
Die Zeit drängte nun, da man noch die 2 Banner aufhängen und den
Anpfiff nicht verpassen wollte. So stürmten wir die Tribüne hoch,
duldeten erneut das Abtasten durch die gelben Lustfummler und suchten uns
in der den Kickersfans zugewiesenen Fankurve nette Plätze. So an die
250 Mann stark war die Truppe gewesen die das zukünftige WM-Stadion begutachten
wollte und es herrschte eine sehr lockere Stimmung, vielleicht auch weil
die Luft raus war aus dem Kampf um die Aufstiegsplätze. Zum Spiel möchte
ich mich hier nicht besonders äußern, nur daß die Amateure
des 1.FCK in der 18 Minute durch Mifsud mit 1:0 in Führung gingen und
Schindler in der 26 Minute mit einem Schuss aus kurzer Distanz ins die rechte
untere Ecke ausglich. In der Zwischenzeit erblickte ein aus der Ferne angereister
Onliner unsere Gruppe und gesellte sich zu uns. Mit typischen französischen
Slang wurde uns der Status über Familie und Co. rübergereicht,
wir informierten unsererseits dieses Mitglied nach diversen Telefonaten über
den Status bzw. Kilometerstand der Brigade Ostumzug.
Schnell wurde noch der obligatorische Bratwursttest durchgezogen um überraschend
festzustellen, daß in der Pfalz standesgemäß echter Wein
aus echten Plastikbechern ausgeschenkt wird. Die Pause verging wie im Flug
und es wurden erneut die Plätze im weiten Rund des Fritz-Walter-Stadions
eingenommen. Die Fans, noch recht heiser von 10 Minuten Dauergesang, starteten
zaghaft weitere Anfeuerungsrufe, da bekleckerten sich 2 Onliner zwar nicht
mit Ruhm, dafür aber mit einer ordentlichen Portion Senf und ernteten
breites Grinsen der Kameraden.
Saubäckchen sage ich da nur, denn mein historisches Trikot beherbergt
neben den Farben Rot und Weiss nun auch eine kräftige Spur Gelb. Fußball
wurde auch noch gespielt und siehe da, der Würll schoß in klassischer
Manier eines Goalgetters in der 75 Minute die Pille vom 16er aus ins Netz.
Wie der sich freute war schon eine wahre Wonne und es gab fast keinen im Kreise
der OFC-Supporter der ihm das nicht gönnte. Das Trikot über den
Kopf gezogen raste der Patrick in Richtung Fans und die Stimmung wurde immer
besser. Nonstop wurde der OFC von mindestens 3 Dutzend Fans nun angefeuert
und das Spiel wurde wirklich besser.
Fast schon ein offener Schlagabtausch und es waren keine 10 Minuten vergangen
da schlug Paket-Patrick erneut zu und pfefferte das Leder aus kürzester
Distanz trocken unter die Latte. 3:1 für unseren OFC und wir Fans waren
aus dem Häuschen, obwohl es doch noch nicht mal mehr um die goldene Ananas
ging. Alles Bemühen der kleinen Lauterer war vergebens, der Schiri pfiff
nach 92 Minuten die Partie ab und die Fans bedankten sich bei den Spielern
mit der Welle und umgekehrt.
Man verweilte zwar noch eine Weile vor dem Stadion, aber ein fast schon
magischer Trieb zog uns dann doch hin zu unserem viel zu weit entfernten
Parkplatz um die letzten, bereits lauwarmen, Büchsen Goldschaumsaft
zu leeren.
In der Rekordzeit von weniger als 60 Minuten rauschten wir dann vom Betzenberg
in Richtung Heimat, um dem Berg nahe zu sein dem wir am meisten verpflichtet
sind, dem Berg wo die Träume zwar hoch hängen aber das Erreichen
dieser unser aller Ziel ist und uns nie müde werden läßt wenn
es um einen Verein geht, unseren Kickers aus Offenbach.
Euer Bertl aus de Kurv