Hallenturnier Würzburg

 Hier ist die Nebensache noch das schönste auf der Welt

10:45 Uhr, Offenbach Hauptbahnhof. Neun Offenbacher stürmten den Zug in Richtung Würzburg. Für diesen einen Tag war die Neueinführung des Dosenpfands vergessen und so traf man im Zug weitere Umweltsünder z.B. einen aus Meenz + seinen singenden Anwalt. Auf der Reise gab es schöne Winterlandschaften und riesige Wasserspiele (Hochwasser) zu bestaunen.

Eigentlich sollten dann bei Kahl noch einige bayrische Kickers Fans vom Fan Club "Druff und Dewitt Mömbris" zusteigen, aber die Mömbriser haben in Verbindung mit Alkohol-Genuß Probleme einen Fahrplan zu lesen. So suchte sie vergeblich in Kahl das Gleis Nummer 6 wo der "Kickers-Express" laut "Druff und Dewitt" Fahrplan halten sollte. Als dann aber auf Gleis 3 ein Zug mit der Aufschrift "Würzburg" abfuhr, begannen die Herren dann doch noch mal zu überlegen. "Mensch, der Bahnhof hier hat doch nur 3 Gleise ..."" und so schauten sie noch einmal auf den Fahrplan und stellten fest, dass dieser Plan für den Bahnhof Aschaffenburg war und in Minimalausführung der für den Bahnhof Kahl daneben hing ... Was soll`s, dann fährt man halt eine Stunde später ...

Wir waren nun mittlerweile in Würzburg angekommen und suchten nach der richtigen Kneipe um ein paar Bierchen zu zischen. Leider hat Würzburg aber Mittags um 12 Uhr nicht mehr als bettelnde Punks zu bieten und so ging es in die Bahnhofskneipe. Nach einer Stunde stießen dann auch "die Herrschaften von Gleis 6" hinzu. Mit der Straßenbahn fuhr die lustige "Reisegruppe" dann Richtung Carl Diem Halle und ganz nebenbei bekam ein eingeborenes Kind erklärt, dass die Kickers Fans die Guten sind. Ein Amerikaner bekam von uns vermittelt "that we not from Frankfurt sin". Sein zweitklassiger Dolmetscher hatte uns nämlich kurzerhand zu Frankfurtern erklärt.

Am Kassenhäuschen der Sporthalle kam es dann zum Schock ... 17 Euro kostete der Eintritt für das Turnier. 17 Euro für ein drittklassig besetztes Hallenturnier. Irgendwie hört hier doch der Spaß auf, oder? Allerdings waren wir zu diesem Zeitpunkt noch voller Hoffnung etwas Gutes geboten zu bekommen. Wir holten tief Luft, schoben die Kohle rüber und dann ging es rein in die Halle.

Ca. 50-60 Offenbacher waren anwesend. Der größte Teil der Zuschauer kam aber aus Fürth. In deren Ecke gab es dann zu Beginn auch gleich ein paar "Nettigkeiten" zwischen Fürthern und Schweinfurtern, welche dann auch gleich die bayrische Staatsmacht zum Aufmarsch riefen.

Im ersten Spiel zeigten die Unseren das sie sportlich durchaus mithalten können, wenn sie wollen. Der OFC ging 1:0 in Führung doch das Blatt wurde von den Teeliebhabern sofort gewendet. Ruck Zuck stand es 1:3 und der OFC schien auf der Verliererseite zu sein. Es gab aber noch den Knappmann welcher mit Hilfe von Sabanovic auf 3:3 ausglich. Allerdings endete dieses Spiel 4:3 für die anderen, da der Ball dann doch noch 8 sec vor Schluß ins Netz kullerte...

...Nix wie raus an den Bierstand. Ein paar Bier, ein wenig JägerM und der Optimismus war wieder da... Im Spiel gegen den A-Ligisten Post-SV Sieboldshöhe konnte es nur noch aufwärts gehen. Allerdings wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht, die Postler waren nämlich hochmotiviert und überließen den Kickers nur einen Punkt.  Da die Fürther und die Kopenhagen bei ihrem ersten Spiel jeweils 3 Punkte erkämpften, war diesem Remie die frühzeitige Verabschiedung aus diesem Turnier beizumessen.

Das Spiel gegen Kopenhagen ging eigentlich nur noch um die goldene Ananas. Wären da nicht die Anhänger der Postler (recht zahlreich angereiste Briefträger) gewesen, welche meinten uns provozieren zu müssen... ein Postler meinte  "Aihndracht" brüllten zu müssen ... zuerst gab es nur ein paar böse Blicke aber schon beim zweiten Ruf wurden die Offenbacher ein wenig wilder, aber nicht handgreiflich. Trotzdem marschierten die Grünen aus Bayern sofort ein und trennte vorbildlich die Blöcke.

Ansonsten gibt es vom Sportlichem nicht mehr viel zu berichten. Interessanter war da schon der Nebenschauplatz "Bierstand", wo die Offenbacher Gemeinde für Stimmung sorgte. Auf Biergartengarnituren tanzend dirigierte der Anwalt, wie sonst nur ein Herr Fischer, seine mitgereisten Chöre. Das gesamte Liedgut der Offenbacher Kickers bis hin zu "Anwalt Kompositionen", welche von der Kickers Oma "uff de Rolltrepp`" erzählen, wurde zum Besten gegeben. Am Ende wurde es noch einmal so richtig sentimental als der Anwalt seinen größten Fan kennenlernte. Fan und "Offenbachs Superstar" saßen fortan gemeinsam da und immer wieder hörte man sie singen oder einfach mal "Kickerikiiiiii" rufen... Einfach schön...

Später ging es dann in Polizeischutz Richtung Bahnhof. Und was lernt der Kickers Fan aus solch einem Tag? Ganz einfach: Wenn du guten Fussball sehen willst, solltest du an solchen Tagen zu Hause bleiben und hoffen, dass beim dsf interessante Spielpaarungen auf dem Plan stehen. Willst du aber in einer lustigen Gesellschaft  lachen und feiern, dann darfst du ein solches Live - Event nicht verpassen.

Nur der OFC

Tara