Bericht vom Spiel
Schweinfurt –Kickers Offenbach 2:2

Frust

Das Spiel nach dem Derby. Sicher eine schwere Aufgabe. Man muss sich neu motivieren und den Regionalliga-Alltag wieder akzeptieren. Nach dem Pokalspiel gegen Nürnberg im letzten Jahr hieß der Gegner auch Schweinfurt. Damals haben wir, nach einem mäßigen Spiel, knapp gewonnen. Mit einem ähnlichen Spiel hatte ich auch wieder gerechnet. Aber ich wurde doch überrascht.

Mit Anpfiff der ersten Halbzeit übernahm der OFC sofort das Kommando. Es wurde gefällig gespielt und den Schweinfurtern kein Raum gelassen. Das sah alles richtig gut aus. Der Ball lief rund es gab auch kleinere Chancen. Von den Schweinfurtern war nichts zu sehen. Was auch immer die spielten, Fußball war das nicht.

Natürlich war die Leistung im Vergleich zum Derby schwächer aber wer von uns hatte wirklich mit einem überragenden Spiel gerechnet. Der Falk lief ganz ordentlich und ich habe ihn sogar einmal grätschen gesehen.

Ich habe nur an die Höhe des Sieges gedacht. Der Menze macht das 1:0 und es lief alles seinen gewohnten Gang.

Dann das 2:0 durch Petry und ich träumte von einem schönen Samstagnachmittag. Alles schön entspannt.

Dann gab es noch ein paar Aktionen für die Schnüdel, aber alles keine wirkliche Gefahr.

In der zweiten Halbzeit schaltete man etwas zurück, so dachte ich. Hatte plötzlich den Eindruck, man wolle jetzt mal wie ein Aufstiegsanwärter auftreten. Mit etwas Zurückhaltung den Gegner kommen lassen und dann entsprechend darauf reagieren. Es sah zumindest so aus. So habe ich es zumindest meinen Stehplatznachbarn verkauft. Die waren nämlich schon wieder schwer am Meckern. Hätte ich nur mein Maul gehalten.

Dann kam der Wechsel Hock für Falk. Es wurde von Minute zu Minute schlechter. Irgendwie kamen die Schnüdel besser ins Spiel, nicht weil sie besser spielten, sondern weil wir immer schwächer wurden.

Und dann dieses Eigentor. Was für ein Hammer. Unhaltbar, aber in meinen Augen auch ziemlich ungeschickt.

Was dann passierte ist eigentlich nicht zu erklären. Bei diesem Treffer muss sich die komplette Mannschaft, außer Thier, kollektiv in die Hose geschissen haben. Unglaublich, danach gab es keine Offenbacher Mannschaft mehr. Man bettelte förmlich um weitere Tore. Vielleicht hätten wir noch gewonnen wenn alle Offenbacher Feldspieler in der Kabine verschwunden wären. Die haben den Cäsar nur bei der Arbeit abgelenkt. Warum dann auch noch ein Türker eingewechselt wird, ist mir echt ein Rätsel.

Wie das Häschen vor der Schlange wartete man auf den Untergang. Und der kam dann auch. In Form von Dubravko Kolinger. Den hatte ich bis dahin gar nicht bemerkt, allerdings war er in den letzten 10 Minuten mehrfach alleine vor Thier. Und dann macht der auch noch den Ausgleich. Ausgerechnet er. War für mich die Höchststrafe in diesem Spiel.

Und irgendwie, mit unglaublich viel Glück und vor allem Dank des Unvermögens der Schweinfurter, haben wir diesen Punkt behalten dürfen. Danke noch mal. Gegen jede andere Regionalliga-Mannschaft hätten wir noch 3-4 Tore gefangen.

Noch nie war ich nach einem Spiel so enttäuscht wie am Samstag. Das war Hosenscheißerfußball. Bei jeder geringsten Gegenwehr brechen die Spieler zusammen. Wo ist die gekaufte Erfahrung aus Hunderten von Zweitligaspielen?? Wo ist hier eine Mannschaft?? Wer zeigt irgendwann mal Rückrat und macht seinen Mitspielern klar dass jedes Spiel wichtig ist. Keiner übernimmt Verantwortung, jeder schiebt es auf andere.

Ich erwarte von einem Menze und einem Dworschak das sie in so einer Situation die Verantwortung übernehmen und im Notfall auch sehr lautstark ihre Mitspieler zum weiterspielen auffordern.

Aber da kommt nix. So wird das Ziel Aufstieg sehr schwer.

Ein ziemlich gefrusteter  ozzy