Vorbericht VfR Aalen - Kickers Offenbach
Samstag, 23. Oktober 2004, 14:30 Uhr

Aalen im 30-jährigen Krieg. Es trug sich zu, dass der Feind (welcher auch immer) im benachbarten Schwäbisch Gmünd sein Lager aufgeschlagen hat. Leicht beunruhigt schickten daraufhin die Aalener ein besonders einfältiges Exemplar auf den Weg nach Gmünd um auszukundschaften, wie groß das Feindes Heer denn nun sei. Der Auserwählte hat allerdings die Kernkompetenzen des Spionagehandwerks nicht so ganz verinnerlicht. Statt also lautlos und geheim die Lage zu peilen, klopfte er direkt bei der Wache an und fragte wie groß denn nun der feindliche Haufen sei. Er müsse dies wissen, denn er sei ja schließlich Spion. Die Soldaten pissten sich vor Lachen ins Kettenhemd angesichts der tragischen Figur und brachten den Spion zu ihrem Obristen. Dieser hatte offenkundig Mitleid mit dem Mann und sprach: "Eine Stadt, wo solch´ kluge Bürger wohnen, Die wolle er als anständiger Feind verschonen.", schickte ihn nach Hause und verschonte die Stadt Aalen. Dem Spion jedoch baute man in seiner Heimatstadt ein Denkmal.

Knapp 400 Jahre später passieren in Aalen immer noch seltsame Dinge.
Vor Saisonbeginn galt der VfR - wie eigentlich jedes Jahr - als Geheimfavorit für den Aufstieg. Die letzte Saison beendete man immerhin als 6. und gewann den Württemberg-Pokal. Kurz vor Rundenstart jedoch passierte der Super-GAU: Sämtliche Neuzugänge wurden in Freundschaftsspielen eingesetzt, ohne dass für eben diese Spieler überhaupt eine Spielgenehmigung vorlag. Dies hatte für die Spieler eine zweiwöchige Sperre zur Folge und der dafür verantwortliche Manager Bichler durfte gehen.

Für den damaligen Coach Zeidler natürlich eine ziemliche Katastrophe und wahrscheinlich Ursache des desaströsen Saisonauftakts mit vier Niederlagen in Folge und dem DFB-Pokalaus gegen Mainz. Was diesem dann schließlich auch noch den Job gekostet hat. Mittlerweile hat Assistenztrainer Slobodan Pajic das Kommando und immerhin ab und zu gepunktet. Am vergangenen Wochenende konnte sogar der erste Auswärtssieg gefeiert werden (2:1 bei den kleinen Löwen). Zuvor gab es aber eine herbe 0:6-Heimklatsche gegen Aufsteiger Koblenz, was zeigt, dass die Mannschaft alles andere als gefestigt ist.

Offenbach hingegen fährt nach dem Kantersieg vom letzten Wochenende voller Selbstvertrauen nach Aalen, um den dritten Sieg in Folge einzufahren. Dafür spricht auch die Statistik. Seit dem Zweitligaabstieg gab es vier Spiele. Die letzten Beiden endeten Remis (2:2, 1:1), die ersten Zwei wurden gewonnen (2:3, 0:1). Demnach ist Offenbach in Aalen ungeschlagen. Die Chancen stehen also nicht schlecht, auch nach dem 12. Spieltag auf einem Aufstiegsplatz zu stehen. Und diese Aussicht sollte eigentlich auch die noch Unentschlossenen animieren, nach Aalen zu fahren und die Mannschaft zu unterstützen. So weit isses ja nun auch nicht.

Die voraussichtliche Aufstellung:
Thier - C. Müller, Weißenfeldt, Happe, Pinske - Mahr, Sieger, Kanyuk, Judt - Türker, Ciric

Hinter Kanyuk steht wohl noch ein kleines Fragezeichen (Knieprellung). Bitter natürlich, dass mit dem verletzten Gerov eine wichtige Alternative im Angriff fehlt. Im Hinblick auf die kommenden Wochen bleibt auch zu hoffen, dass Türker keine gelbe Karte kassiert!

Und was die Sache mit dem Spion mit dem Spiel zu tun hat? Keine Ahnung. Vielleicht, dass man den VfR nicht unterschätzen sollte. Oder dass die Aalener manchmal mehr Glück als Verstand haben. Blabla - mein Tipp: 2:3 für den OFC!

Die Anfahrt (entnommen bei stadionwelt.de):
Offenbach - Aalen 232km

Aus Richtung Würzburg/Ulm:

Die A7 an der Abfahrt Aalen-Westhausen verlassen (Abfahrt Nr. 114). Dann der B19 Richtung Aalen/Stuttgart folgen. Ab hier ist das Stadion ausgeschildert. Parkplätze stehen an der Greuthalle zur Verfügung. Von dort aus sind es 5 Minuten Fußweg zum Waldstadion.

Die Zuginformationen entnehmt Ihr bitte in den entsprechenden Foren.

Stadionfotos: www.stadionwelt.de
Anfahrtskizze: www.vfraalen.de